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nach Algier. ORLEANSVILLE. 36. Route. 217 von 7200 Einwohnern (Montagsmarkt), auf einem Gebirgspaß am Südrande
des Tellatlas, unweit der fruchtbaren Plateaux du Sersou, in rauher aber
gesunder Lage, nimmt die Stelle von Tingartia ein, des Hauptortes West-
algeriens
in der byzantinischen Zeit. Neu-Tiaret, im VIII. Jahrh. Haupt-
stadt
der kharidjitischen Sekte der Ibaditen (S. 836), lag wahrscheinlich
unterhalb des jetzigen Ortes, in der Richtung nach Takdempt. Etwa
halbwegs an der Straße nach (56km) Frenda, in der gleichnam. Gebirgs-
kette
im S. von Tiaret, sind die *Djedar, Stufenpyramiden in der Art
des sog. Tombeau de la Chrétienne (S. 249), aber auf rechteckigem Unter-
bau
, anscheinend Grabmäler verschollener christlicher Berberfürsten des
VI.-VII. Jahrhunderts. Von den teilweise aus Bautrümmern des V. Jahr-
hunderts
errichteten, durchweg arg zerstörten Denkmälern liegen drei an
dem Dj. Hadjar, zehn, darunter das größte Grab (48m lang, 45m breit),
6km weiter südlich, auf der Colline de Ternaten.

Die Eisenbahn nach Algier tritt, abseits der Sebkha de
Relizane
oder S. Sidi Bou Chiane, n.ö. in die öde untere Ebene
des Chélif (S. 224), des Chylimath der Alten (arab. Kelmitu).
158km St-Àimé oder Djidiouïa (74m), mit Petroleum-Raffinerie
für die Ölquellen von Aïn-Zeft (Taghia), in der Dahra, dem
Küstengebirge im N. des Chélif. Über den Oued Djidiouïa.

167km Inkermann oder Oued-Riou (80m; H. des Voyageurs,
H. d’Inkermann), Städtchen von 5200 Einwohnern (4200 Moham-
medaner
), mit Mittwochsmarkt und großen Steinbrüchen.

Die kleine Berberstadt Mazouna, 29km nördl. von Inkermann in
der Dahra, an einer Abzweigung der nach Renault führenden Landstraße,
prächtig gelegen, vor Mascara (S. 209) Hauptstadt des westalgerischen
Beylikats, ist einer der eigenartigsten Orte des algerischen Tellatlas. Viel
Hausindustrie (Burnusse, Haïks u. a.), sehenswerter Donnerstagsmarkt.

Die Eisenbahn überschreitet den Oued Riou. 178km Le
Merdja
, letzte Station in der Provinz Oranien.

189km Charon oder Bou-Kader, Städtchen von 5200 Ein-
wohnern
(5000 Mohammedaner), in der Provinz Algier, mit Don-
nerstagsmarkt
. Auf einem niedrigen Hügel, 3km nördl. von Charon,
sind römische Ruinen erhalten, von den Umwohnern El-Aouna
genannt; bei Touchaïd, 5km s.w., ist eine ca. 100m lange, aus einer
Anzahl niedriger Gänge bestehende Felsenhöhle, mit mächtigen
Lagern von Fledermausguano; interessant auch der sog. Trou du
Diable
, 6km südl. der Stadt.

Über den Oued Sly, mit Talsperre, nach (197km) Malakoff
oder Oued-Sly. Die Bahn durchfährt einen Wald von Aleppo-
kiefern
und Johannisbrotbäumen.

212km Orléansville (125m; H. du Palais, P. 5 fr.; H. des
Voyageurs
), Städtchen von 4900 Einwohnern (2300 Mohammedaner),
1843 an der Stätte des römischen Castellum Tingitanum gegrün-
det
, eine freundliche, durch einen Chélifkanal bewässerte Oase,
aber einer der heißesten Orte Algeriens (Maximum 52° C.). Haupt-
sehenswürdigkeit
der Stadt ist die 1843 entdeckte, neuerdings
wiederum freigelegte altchristliche Pfeilerbasilika auf der Place
de la Mosaique, 324 erbaut, die älteste erhaltene Kirche Algeriens.
Das nur noch in den Grundmauern vorhandene Gebäude, eine